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Was ist Neurodivergenz?

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Jeder Mensch ist etwas Besonderes, eine individuelle Mischung aus Merkmalen, die ihn einzigartig machen. Die Merkmale können sichtbar oder messbar sein, wie die Körpergröße oder das Gewicht. Oder nicht direkt erkennbar ("unsichtbar") wie z.B., dass das Gehirn Informationen oder Reize anders verarbeitet.  Wenn eine überwiegende Mehrheit ähnliche Merkmale aufweist, dann spricht man von einer Norm. Somit bestimmt die Mehrheit, was ‚typisch‘ ist.

In der Gehirnforschung wurde festgestellt, dass die Mehrheit der Personen 'neurotypische' Merkmale in den Bereichen der Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen wie auch Informationen aufweist. Gleichzeitig gibt es Personen (Schätzungen gehen von 10-15% aus), deren Gehirn nicht 'typisch', sondern 'abweichend' bzw. anders ('neurodivergent') funktioniert. Es gibt übereinstimmende Anzeichen, wie sich eine 'Neurodivergenz' äußert - darunter fallen Merkmale wie besondere Sensibilität und Aufmerksamkeit für Reize aller Art, Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation, ein starkes Gerechtigkeitsempfinden, ein permanentes Hinterfragen oder ein schnelles Gedankenkarussell, eine große Sprunghaftigkeit oder auch oft zu zweifeln und sich "anders" zu fühlen. Weil man tatsächlich faktisch auch anders ist als ein Großteil der restlichen Gesellschaft. 

Sehr wichtig bei 'Neurodiversität' ist die Grundhaltung gegenüber dem Thema, das so genannte 'Neurodiversitätsparadigma'. Unser Verständnis ist erstmal "nur" eine Andersartigkeit, die als 'Neurodivergenz' (Abweichung zur Norm) bezeichnet wird. Eine abweichende Art und Weise in der Wahrnehmung und Verarbeitung, z.B. auch der Funktionsweise der einzelnen Neurotransmitter.  Daraus kann sich eine "Störung" ergeben, muss es aber nicht. Infolgedessen geht es auch nicht darum, eine Person zu heilen, sondern herauszufinden, wie das Gehirn funktioniert und was diese Person braucht, damit es ihr gut geht. Eine mögliche Behinderung entsteht nicht durch die Person, sondern durch das System, in dem man sich befindet, und welches einen "behindert", bedarfsgerecht am Alltag teilzuhaben.

Welche Neurotypen gibt es?

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Es gibt nicht DIE 'Neurodivergenz'. Daher hat sich der Begriff des Spektrums durchgesetzt sowie der Spruch: „Kennst du einen, kennst du einen.“ Man versucht sich trotzdem an einer hilfreichen Kategorisierung und spricht in diesem Rahmen von 'Neurotypen', denen sich bestimmte Merkmale zuordnen lassen.

Darunter fallen die Aumerksamkeitsdefizit(hyperaktivitäts)-Störung (AD(H)S), Autismus (ASS), Hochbegabung (HB), Pathalogical Demand Avoidance (PDA), Leserechtschreibschwäche (Dyslexie) oder auch Dyskalkulie.

 

Es gibt keine einheitliche Auflistung, welche Themen in das 'neurodivergente Spektrum' fallen. Es gibt Wissenschaftler:innen und Studien, die auch Themen wie eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Tourette, Epilepsie, Zwangsstörungen, Borderline oder auch Trisomie 21 innerhalb des 'neurodivergenten Spektrums' sehen. Andere Länder wie z.B. die USA sind Deutschland meilenweit voraus, was die Sichtweise, Zuordnungen und vor allem auch Strategien und Behandlungsmöglichkeiten angeht.

Merkmale einer Neurodivergenz

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1)     Unterschiede in der Wahrnehmung

  • Wie intensiv werden äußere Reize wahrgenommen (Lautstärke, Farben, Licht, Berührungen, Kleidung)

  • Wie äußere Reize wahrgenommen, gefiltert/ausgeblendet und (nach welchem Kriterium) sortiert und schließlich interpretiert werden. Daraus folgt also unmittelbar, ob ein Mensch in der Lage ist Anforderungen ‚adäquat‘ (wie erwartet) zu bewältigen.

Beispiel: „Dreh das Radio leiser, ich sehe nichts.“ Auch die Wahrnehmung kann beeinträchtigt sein.

2)     Unterschiede im neurochemischen Stoffwechsel

  • Es kann vorkommen, dass die Abbaugeschwindigkeit von bestimmten Neurotransmittern wie z.B. Dopamin gestört ist, dieses zu schnell wieder abgebaut wird, wie es bei AD(H)S der Fall ist.
     

3)     Unterschiede in der neuronalen Verknüpfung

  • Wie wird Wissen aufgenommen und verarbeitet in Bezug auf sprachliche und numerische Konzepte

  • Schwierigkeiten einer Mustererkennung (häufig bei AD(H)S). Dabei geht die Skala von besonders gut (HB) bis besonders schlecht (Dyslexie, Dyskalkulie)

  • Wie wird Wissen abgerufen – assoziativ? Sortiert? Visuell abgespeichert?

  • Wie werden Sinneseindrücke verknüpft, z.B. Synästesie, (Farbe hören oder Töne sehen)
     

4)     Unterschiede im Verhalten

  • Wie reagiert eine Person auf einen Reiz?

  • Wie wird kommuniziert? ('non verbal', ‚information dropping‘)

  • Wie "angemessen" können Emotionen ausgedrückt werden?

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